Der Preiskampf beim Fleisch ist allgegenwärtig, vor allem wenn man einen Blick in die Prospekte der Discounter wirft. Hier werden extrem günstige Preise angeboten, die Fragen aufkommen lassen. Wie kann es sein, dass so günstiges Fleisch angeboten wird und wie können demnach solche Tiere für die Bauernhöfe überhaupt noch rentabel sein.
Artgerechte Haltung bei solchen Preisen unmöglich
Wie können die Tiere artgerecht gehalten werden, wenn die Preise so günstig sind? Die Supermarktketten wissen, dass sie aufgrund ihres Billigfleisches schon extrem in Verruf geraten sind und haben sich deswegen dazu entschieden Siegel einzuführen, die auf der Verpackung eindeutig aufzeigen sollen, ob das Fleisch aus artgerechter Haltung stammt. Mehr Transparenz ist ein wichtiger Aspekt, den sich viele Verbraucher besonders bei den Discountern wünschen. Denn obwohl es Gütesiegel auf den Verpackungen bereits im Ansatz versuchen für den Verbraucher transparenter zu gestalten, wird dennoch nicht ersichtlich, ob die Tiere in ihren Ställen nicht doch beispielsweise enthornt werden. Dies ist nämlich auch mit dem Bio-Siegel eine Möglichkeit, welche die Bauern mit dem Antrag auf Genehmigung einfordern können. Bislang sind die Richtlinien nicht so eindeutig, dass für alle Höfe in der EU die gleichen Regeln gelten. Diesbezüglich werden sehr schwammige Aussagen beziehungsweise Regeln aufgestellt, die besagen, dass das Leid, das den Tieren zugefügt wird, so gering wie möglich ausfallen soll.
Die 4-Stufen Haltung der Discounter
Die sogenannte 4-Stufen Haltung, wie der Discounter Aldi sie nennt, teilt die Tiere in 4 Gruppen ein. So werden die mit dem roten Siegel in Ställen gehalten. Die Tiere mit dem blauen Siegel haben insgesamt mehr Platz, als die Tiere, die ausschließlich in Ställen gehalten werden und bekommen darüber hinaus noch Beschäftigungsmaterial. Das orangene Siegel ist im Vergleich zum blauen eine Verbesserung hinsichtlich der Stallgröße und dem zusätzlichen Zugang zum Außenklimabereich. Die vierte und letzte Einstufung ist die grüne, die besagt, dass dieses Fleisch nach dem EU-Standard gehalten wurde. Ziel bei Aldi ist es die Tierhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe bis 2019 mindestens auf die zweite Stufe angehoben zu haben. Nicht nur Aldi hat es sich zum Ziel gemacht den Ruf seines Fleisches mithilfe von Siegeln und der 4-Stufen Haltung auf eine neue Ebene zu heben. Auch Lidl, Penny und der Discounter Netto sind nachgezogen und haben diese 4 Stufen-Kennzeichnung adaptiert.
Was sagen diese Kennzeichnungen aus?
Noch sagen diese Ampeln nicht viel aus. Das, was sie jedoch zu einem gewissen Maße bei dem Verbraucher bezwecken, ist ihn aufgrund der vier Stufen zu verwirren. Ansonsten schreiben Verbraucher und unabhängige Quellen, das hier lediglich ein ausreichend, wenn nicht sogar schlechter erreicht wurde. Das obwohl die Ampel dem Verbraucher das Gefühl gibt hochwertiges Fleisch zu erwerben.