Jede Religion hat sie und befolgt sie, die individuellen Speisevorschriften. Vor allem in einer heterogenen Gesellschaft hat der Glaube meist auch Einfluss auf unser Essverhalten oder zumindest das unserer Mitmenschen. Oftmals sieht man Restaurants und Imbisse, die mit der Aufschrift Halal oder Koscher werben. Doch was genau hat das für Folgen im Bezug auf die Zubereitung der Speisen und welche Lebensmittel sind für bestimmte Religionen komplett tabu? Dieser Frage soll in diesem Beitrag nachgegangen werden.

Speisevorschriften im Islam

Der Islam unterteilt die Speisen in zwei große Gruppe, ähnlich wie im Judentum jedoch mit anderen Bezeichnungen. So werden die Speisen, die unbedenklich beziehungsweise erlaubt sind als halal bezeichnet. Während die Speisen, die verboten sind als haram bezeichnet werden. Der Koran und die darin enthaltenen Gebote und Regeln, die der Prophet Mohammed hier festgehalten hat beinhalten zu allererst, dass die Speisen, die verzehrt werden soll, rein und gesund ist. Das hat zur Folge, dass folgende Lebensmittel zu den verbotenen Speisen gehören und somit haram sind: Schweinefleisch und die daraus hergestellten Produkte, wie beispielsweise Gelatine. Innere Organe des Schweins gehören selbstverständlich auch dazu. Zudem ist Blut, abhängig von der Auslegung des Korans nicht erlaubt. Darüber hinaus soll auch kein Fleisch von verstorbenen Tieren verzehrt werden. Tiere, die ebenfalls Fleisch fressen, sollen auch nicht gegessen werden. Nicht geschächtetes Fleisch ist auch haram und das Fleisch von Insekten.

Speisevorschriften im Judentum

Das Judentum unterteilt, wie bereits erwähnt, auch in zwei große Gruppen. Hierbei handelt es sich bei den erlaubten Speisen um koschere und den nicht erlaubten um treifen oder auch nicht koschere Nahrungsmittel. Bei den Landsäugetieren werden im Judentum strenge Vorschriften gemacht, wann ein Tier koscher ist. Hat es gespaltene Hufen und gehört zu den Wiederkäuern, so ist es koscher, wie es beispielsweise bei Kühen und Schafen, aber auch Ziegen und Rehwild der Fall ist. Hingegen ist das Schwein, aber auch Hasen, Eichhörnchen und Bären, ebenso wie Kamele, Hunde und Katzen nicht koscher. Bei Geflügel benennt die Thora die Arten von Tieren, die koscher sind, genauer. Hierbei sind es genau 21 an der Zahl, zu denen unter anderem Hühner, Enten und Puten zählen. Die Lebewesen, die im Wasser leben, sollten Flossen und Schuppen haben, um koscher zu sein. Weiter sind wie im Islam Insekten und Amphibien nicht koscher. Die Erzeugnisse von koscheren Tiere, wie zum Beispiel Eier, sind koscher, jedoch wird Honig nicht als tierisches Produkt angesehen und ist somit nicht koscher. Das strikte Trennen von Fleisch und Milchprodukten ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der koscheren Küchen und verlangt die Trennung des Koch- und Essgeschirrs.